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Abiturienten im Corona-Lockdown

Seit etwa zwei Wochen läuft der Betrieb für die zukünftigen Abiturienten wieder im Präsenzbetrieb – auch an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule. Wir haben mit vier Schülerinnen und Schülern gesprochen. Nils Otte, Anna Radon, Merle Schmitte und Liz Mielemeier sind die Sprecher des abgehenden Jahrgangs. Das Interview läuft so wie Schule oft in den letzten Wochen: über einen Video-Chat.

Wie wertvoll so manches ist, merkt man doch erst dann, wenn man es nicht mehr hat. Eine Weisheit, die bei jungen Menschen sogar auf so etwas wie den täglichen Gang zur Schule zutrifft – in Corona-Zeiten wird der Unterricht zur gerngesehenen Abwechslung. Seit etwa zwei Wochen läuft der Betrieb für die zukünftigen Abiturienten wieder in Präsenz – auch an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG). Wir haben mit vier Schülerinnen und Schülern gesprochen.

Nils Otte, Anna Radon, Merle Schmitte und Liz Mielemeier sind die Sprecher der abgehenden Stufe. Das Interview läuft so wie die Schule oft in den letzten Wochen: Über einen Video-Chat. Geübt und bestens trainiert sind Lehrer und Schüler. Nils Otte gibt zu, dass es im ersten Lockdown vor circa einem Jahr noch einige Anlaufschwierigkeiten gegeben hätte: „Alle Beteiligten haben sich seitdem aber stark verbessert. Man lernt im Distanz-Unterricht jeden Tag dazu“, sagt er.

Anna Radon betont die Unterschiede zum Lernen in der Schule: „Die Aufgaben waren zwar immer machbar, aber natürlich liegt ein großer Unterschied in der eigenen Motivation, wenn man von zu Hause aus lernt.“ Sie sieht es positiv: „Diese Fähigkeiten brauchen wir für das Studium später.“ Generell geht Oberstufenleiterin Bärbel Kibben davon aus, dass es „eine besondere Generation“ ist, von einem „Corona-Abitur“ will sie nichts wissen: „Natürlich, diese Diskussion gibt es, macht für mich aber keinen Sinn. Vielmehr schaffen die Schülerinnen und Schüler besondere Leistungen, weil sie sich strukturierter und eigenverantwortlicher aufs Abi vorbereiten müssen.“

Ohne Corona würden die Prüfungen, zu denen in dieser Woche das „Vorabi“ und Ende April das Abi geschrieben werden, zum aktuellen Zeitpunkt eine geringere Rolle bei den Schülern spielen: „Anfang März schauen sonst alle noch auf die Motto-Woche und nicht so sehr aufs Abitur. Also Feiern statt Prüfung.“ Die Feier – auch die große zum Erlangen der allgemeinen Hochschulreife – wird coronabedingt wohl ausfallen. Otte: „Wir haben noch keine ganz klaren Vorgaben, aber es wäre realitätsfern, jetzt eine Feier für so viele Menschen zu planen. Das wissen wir auch alle.“ Ob und in welchem Rahmen gefeiert wird, das kann noch keiner sagen.

Was für sie klar geworden ist, ist der Wert des Unterrichtes: „Alleine das soziale Miteinander hat einfach komplett gefehlt. Es sind oft auch die kleinen Dinge, die fehlen: Das Gespräch in der Pause oder Witze im Unterricht“, fasst es Merle Schmitte zusammen. Liz Mielemeier ergänzt: „Auch der Austausch im Unterricht mit den Lehrern ist enorm wichtig. Klar konnte man im Distanz-Unterricht auch Mails schreiben, aber da hat man doch noch eher gezögert. So ist die Kommunikation natürlich viel einfacher.“

Ihre Leistungskurse: Mathe und Biologie. Vor allem das Verstehen von Rechenwegen benötige so manches Mal die Hilfe des Lehrers. Angesprochen auf den Mythos des „Corona-Abiturs“ schüttelt sie nur den Kopf: „Wir haben die gleichen Anforderungen wie alle anderen Jahrgänge auch.“ Im Vergleich zu den Vorjahren änderte sich nur eine Kleinigkeit: „Die Schülerinnen und Schüler bekommen in manchen Fällen eine weitere Auswahlchance bei den Aufgaben“, erklärt Lehrerin Kibben.

Während über die Feierlichkeiten noch gerätselt werden muss, ist die Zukunft nach dem Abitur schon klar durchgeplant: Außer Anna Rabon, die ein Freiwilliges Soziales Jahr in Deutschland anstrebt, wollen alle ein Studium in Angriff nehmen – vielleicht die sicherste Variante in ungewissen Zeiten.

Quelle: Luca Pals, WN

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