Die Jahrestage von Beginn und Ende des Dreißigjährigen Kriegs und der 100. Jahrestag des Endes des Ersten Weltkriegs waren der Anlass für diesen „Friedenstag“. Er geht auf eine Initiative des Lehrers Werner Engels zurück. Nach vier Stunden Arbeit an den Themen präsentierten die Gruppen ihre Ergebnisse sich gegenseitig. Das zeigte vor allem: „Frieden“ hat viele Bedeutungen und Voraussetzungen, Unfrieden viele Folgen.
Umwelt, zum Beispiel. Schüler der Klasse 6a haben einen Tag lang Müll aus den Tonnen auf dem Schulgelände gesammelt. Eine Erkenntnis: Über das Jahr ist der Wert weggeworfener Pfandflaschen mehr als doppelt so hoch wie die Spendensumme für das Hilfsprojekt „Blickwinkel Afrika“.
Niederländisch-Schüler zeichneten unter dem Titel „Friede, Freude, Fußball“ die Stationen der Aussöhnung von Deutschen und Niederländern nach 1945 nach. Heraus stach eine lebensnahe Darstellung als bebilderter und vertonter Chat-Verlauf auf der Leinwand. In anderen Gruppen ging es um Frieden im Kleinen, in der eigenen Klasse oder musikalische Inhalte von Rechts-Rock.
Amer und Watan, zwei syrische Flüchtlinge und beteiligt an dem in Emsdetten herausgegebenen Buch „Tschüss sagen ist was anderes“ mit ihren Fluchtgeschichten beeindruckten in der Klasse 10c mit Berichten von Folter, Verfolgung und Krieg. „Es war schockierend, von den Beiden, die es selbst erlebt haben, erzählt zu bekommen, was in Syrien mit Menschen gemacht wird – das ist ganz anders, als Nachrichten zu sehen“, fassten zwei Schülerinnen die Wirkung des persönlichen Kontakts zusammen. Auch die Jüngsten aus den fünften Klassen waren dabei, zum Beispiel mit Zeitzeugen-Interviews mit Großeltern zum Kriegsende und auch zur Flucht von Deutschen aus Schlesien.
Bereits zu Wochenbeginn hatte der Literaturkurs von Werner Engels das Stück „U 96“ nach Motiven des Buchheim-Romans „Das Boot“ sehr eindrucksvoll auf die Bühne gebracht: Krieg statt Frieden, statt Helden verführte junge Leute, die zu Tätern werden, bevor sie selbst getötet werden.
Alfred Riese, WN 17.03.2018