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JuZe und MKG rücken zusammen

Prävention sexualisierter Gewalt, Vorbeugen gegen Diskriminierung wegen geschlechtlicher Identitäten und sexueller Orientierungen und dabei Schülerinnen und Schülern neue Räume eröffnen - daran arbeiten die Schulsozialarbeit der MKG und das Jugendzentrum JuZe in der Aktivitäten- und Fahrtenwoche gemeinsam.

Konkret heißt das: Seit Montag und noch bis Donnerstag geht jede Klasse des siebten Jahrgangs einen Tag in das Jugendzentrum der Gemeinde Saerbeck. Dort hat das JuZe-Team mit Gabriele Grothaus-Schreiber und Viola Radoch einen Workshop Prävention entwickelt, angedockt an den „Runden Tisch“ zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche. Außerdem haben die beiden Schulsozialarbeiter der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule, Benjamin Stock und Marius Höing, den Antidiskriminierungs-Workshop von „Schlau NRW“ als zweiten Teil nach Saerbeck geholt.

Statistisch gebe es in einem Jahrgang mit vier Klassen wie an der MKG sieben bis acht junge Menschen, die von sexualisierter Gewalt betroffen seien, sagt Gabriele Grothaus-Schreiber, und „das ist nur das Hellfeld“. Die Inhalte und Fragestellungen des JuZe-Präventionskurs umreißt sie so: Was ist sexualisierte Gewalt, wo passiert es, welche Formen hat es, wer macht so etwas? Es geht um Grenzziehungen und -überschreitungen, um Täterstrategien und was man als junger Mensch tun kann, „wenn ein komisches Gefühl da ist“. „Über das Thema reden ist bereits Prävention“, ist Gabriele Grothaus-Schreiber sicher.

Als gut passende Ergänzung sieht Benjamin Stock den „Schlau NRW“-Workshop, der dazu anregen soll, „Vorurteile und Klischees zu erkennen, zu reflektieren und am besten abzubauen“. Mit diesem Workshop wolle man für die Lebenswirklichkeiten von LGBTIQ+ sensibilisieren, für Akzeptanz für geschlechtliche Vielfalt werben, Mechanismen von Diskriminierung sichtbar machen und so psychischer und physischer Gewalt vorbeugen. „LGBTIQ+ ist an der MKG für Schülerinnen und Schüler ein Thema wie bei Jugendlichen im Allgemeinen“, sagt Benjamin Stock.

In Jahrgang sieben hätten sich die Klassengemeinschaften gefunden, alle seien in der Pubertät, eine altersgerechte Bearbeitung der Themen genau dann passend. Sein Kollege Marius Höing ergänzt, dass es auch um Enttabuisierung in der Familie gehe und gegen ein Abtun des Themas als bloße Modeerscheinung. „Die große Spannbreite von Meinungen in Sozialen Medien aufnehmen“, das ist für Viola Radoch wichtig, die Jüngste in der Vierergruppe.

Ein wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit soll sich auf längere Sicht positiv auswirken. Einerseits wollen die Schulsozialarbeiter stetig in der Schule an dem Thema arbeiten, andererseits soll das Angebot in der Projektwoche den Schülerinnen und Schülern zeigen: Das JuZe ist ein Ort, wo sexualisierte Gewalt und LGBTIQ+-Diskriminierung ernst genommene Themen sind, wo man außerhalb der Schule hingehen kann, auch mit anderen Problemen oder einfach nur so. Man wolle die bereits gute Zusammenarbeit von MKG und JuZe so weiter verbessern.

Text: Alfred Riese

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