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Literatur-Abiturienten zeigen die „Känguru-Chroniken“

Mit den Känguru-Chroniken hat sich der Literaturkurs Q2 der MKG ein hübsches Stück gesellschaftskritische Unterhaltungsliteratur zur Inszenierung ausgesucht. Mitte März ist es so weit.

Die Vorbereitungen und Proben laufen seit Beginn des Schuljahres und waren zuletzt öffentlich beim Tag der offenen Tür der Oberstufe im Januar zu sehen. Sie zeigen Vielversprechendes. Die Komödie der schauspielenden Schülerinnen und Schüler unter Leitung des Literaturlehrers Werner Engels und begleitet von der Profi-Schauspielerin, Sprecherin und Historikerin Anita Stenke arbeitet mit Motiven aus der Roman-Reihe „Känguru-Chroniken“ und Mark Uwe Kling. Mit dabei sind Beiträge von Sarah Bosetti, Satirikerin mit Hang zur Gedichtform, Moderatorin und aktuell Gastgeberin von „Bosetti Late Night“ auf 3sat.

„Anarchie ist machbar, Herr Nachbar!“ steht als Titel auf den Plakaten für die Aufführungen des Literaturkurses. Dieser Satz zeigt schon gut, was Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet. Die vielen, vielen Kurzgeschichten, die Klings vier Episodenromane bilden, handeln von einem Boxhandschuhe tragenden Känguru, das plötzlich bei dem Berliner Kleinkünstler Marc-Uwe einzieht. Es stellt sein fiktives anderes Ich dar, und Leser, Hörer der Hörbücher und die Zuschauer der Q2 können eigentlich dem Protagonisten bei der Auseinandersetzung mit sich selbst zusehen. Die Möglichkeiten dieser Konstellation nutzen die MKG-Abiturienten in ihrer Inszenierung intensiv, um den tiefgründigen Humor der Vorlage auf die Bühne zu bringen.

Die Themen in der ungewöhnlichen Wohngemeinschaft reichen von Medien- und Sprachkritik bis zu Problemen von Staat und Kapitalismus oder Glaubensfragen. Es geht um Protestkultur, Marx, Brecht, die RAF und den Vietcong – also um Sozialphilosophie und Gesellschaftskritik, um „Gott und die Welt“, und keine Alltagssituation ist davor sicher.

Das Känguru als „Alter ego“, als das andere Ich der Hauptperson, ist frei, alle Konventionen und Grenzen zu ignorieren. Daraus ziehen die jungen Schauspielenden einen sehr wahrhaftigen Witz, bei dem man sich als Zuschauer erst zwischen Lachen und Nachdenken entscheiden muss. Die britische Komikertruppe Monty Python und die Comicfiguren Calvin & Hobbes als Vorbilder lassen grüßen. Die Inszenierung spiegelt auch den teilweisen Petry-Slam-Charakter der Vorlage wider.

Jedes Jahr liefern Kurse des Literaturlehrers Werner Engels an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule neue Theaterinszenierungen im Rahmen von „Musik, Kunst, Gesang und mehr…“, dem MKG-Kulturprogramm, ab. „Anarchie ist machbar, Herr Nachbar!“ ist zu sehen am Donnerstag, 14., und Freitag, 15. März, jeweils 19.30 Uhr, im Kleinen Forum der MKG, Schulstraße 10-12, Saerbeck. Der Eintritt ist frei. Es besteht die Möglichkeit, die Theaterarbeit an der MKG mit einer Spende zu unterstützen.

Text und Bilder: Alfred Riese

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