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MKG entlässt 113 Zehntklässler mit der Frage „Zehn Jahre im falschen Film“?

Das Ende des Paukens und der Prüfungen für die Schülerinnen und Schüler, die Freude der Lehrerinnen und Lehrer über das Erreichte und die Abschlüsse, der Stolz der Eltern über den Erfolg der Kinder: Jede Gruppe habe ihre eigenen Gründe, die Zeugnisübergabe der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule an ihren zehnten Jahrgang zu feiern. Das fanden Maja Osterhaus und Marie Lammers als Sprecherinnen der 113 Entlassschüler.

Und doch blickten sie am Samstag auf der Freilichtbühne in Reckenfeld mit Dank und Lob auf einen „gemeinsamen Lebensabschnitt“ zurück. Einen Abschnitt der allerdings in den vergangenen mehr als zwei Jahren von den Folgen der Corona-Pandemie geprägt war. „Uns wurde viel gemeinsame Zeit genommen, die wir leider auch nicht mehr nachholen können“, stellten Maja und Marie fest. Und, gewissermaßen als überraschenden Effekt: „Als Unterricht wieder möglich war, war jeder froh, wieder in die Schule zu gehen zu dürfen.“

Aus der augenzwinkernden Perspektive der „Unterstützer, Begleiter und Finanziers besonders der persönlichen Digitalisierung“ erklärte Elternsprecher Andreas Winter: „Ihr könnt stolz auf euch sein – wir sind es.“ Er war sich sicher, die Schülerinnen und Schüler würden „noch unseren Enkeln von ihrer Schulzeit erzählen“.

„The End – 10 Jahre im falschen Film“ – das Motto des Jahrgangs und die Schulzeit der Mottomacher betrachtete Dirk van Aaken, Leiter der Jahrgänge acht bis zehn, durch die Brille von Walt Disney und Hollywood. Schulpflicht und Lehrerarbeit plötzlich wegen Corona vom Homeoffice aus, Chemieunterricht ohne Explosionen, in Sport Ausdruckstanz statt Fußball – das sei manchem erschienen wie der niedliche Lightning McQueen in den „Cars“-Animationsfilmen für Kinder statt des Actionkrachers „The Fast and the Furious“. Das Zeugnis am Ende dieser Zeit öffne dennoch Tür und Tor, und die Fortsetzung des Films schrieben die jungen Menschen selbst, ob in Ausbildung, am Berufskolleg oder weiter in der Schule.

Dirk van Aaken ermutigte dazu, selbst Ziele zu wählen und anzugehen. Zitat aus dem Disney-Film „Der Glöckner von Notre Dame“: „Wenn zusehen alles ist, was du tust, dann wirst du deinem Leben dabei zusehen, wie es ohne dich vorbeizieht!“ Wie Veränderungen aussehen können, demonstrierte der Abteilungsleiter auf dem Gelände der Freilichtbühne mit Postern, die die Einschulungsfotos der frisch gebackenen Abschlussinhaber zeigten,

Lehrbuchmäßig analytisch nahm MKG-Schulleiter Maarten Willenbrink das Jahrgangsmotto auseinander. Die Möglichkeit der gemeinsamen Abschlussfeier aller nach zwei Jahren Pandemieeinschränkungen nannte er eine „Epoche der sozialen Wiedergeburt“. Er fand in der näheren Betrachtung viele Belege dafür, dass die Schülerinnen und Schüler wohl doch „im richtigen Film“ waren: sachlicher und konstruktiver Umgang mit den Pandemiefolgen, Erfolge unter anderem bei Jugend forscht und Sprachzertifikaten, soziales Engagement etwa bei Benefizkonzerten. „Bei solchen Szenen wart ihr die Hauptdarsteller“, sagte er. Maarten Willenbrink rief zu gerechtfertigtem Selbstbewusstsein bei den Film-Fortsetzungen auf und zu Toleranz und anpackender Weltoffenheit nicht zuletzt beim Klimaschutz.

Als Redner für die Schulträgergemeinde Saerbeck gratulierte Felix Wannigmann, Stellvertretender Bürgermeister, zu der „Chance, aus dem eigenen Leben nun einen Blockbuster zu machen“ und erinnerte an den Wert von Humor. Der kirchliche Segen kam von Anja Daut, Gemeindeleiterin von St. Georg, auch im Namen des evangelischen Pfarrers Rainer Schröder: „Euer Film muss kein Welterfolg werden. Es soll euch gefallen und euren Freunden.“ Das Filmset ändere sich nun, wie sich auch die Hauptdarsteller entwickeln würden mit neuen Talenten und neuen Rollen.

Durch das Programm führten die Schüler Laurenz Hilbert und Felix Bennemann. Die Musik lieferte der Jahrgang mit der Musikklasse 10d selbst.

Pressemitteilung der Gemeinde Saerbeck

Weitere Fotos finden Sie in der Bilder-Galerie.

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