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Saerbecker Schülerinnen mit großen Erfolgen bei „Jugend musiziert“

Die Gemeinde Saerbeck verfügt offensichtlich über einen guten Fundus hervorragender Nachwuchs-Musiker. Die hatten sich nämlich beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilweise ganz nach vorne gespielt und dabei Auszüge ihres Könnens dargeboten. Diese Leistungen wurden nun im Rahmen einer besonderer Feierstunde der Kommune Saerbeck gewürdigt.

„Das ist schon etwas ganz Besonderes“, schwärmt Ludger Beermann , um gleich zu ergänzen: „Diese Leistungen muss man deutlich nach vorne stellen-“ Beermann ist für die Ausbildung des Kolping-Blasorchsters zuständig und damit auch für die Ausbildung der 16-Jährigen Merle Möllers. Sie erinnert sich noch gut an ihre Anfänge an der Klarinette: „Das war beim Instrumententag in der fünften Klasse.“

Damals – gerade frisch an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule – habe sie sich direkt in das Spielen des neuen Instrumentes verliebt. Bis heute hat sich daran nichts geändert. Mit dem ersten Platz bei „Jugend musiziert“ auf Landesebene wurde diese Beziehung nun gekrönt – weiter geht es für die engagierte Schülerin auf Bundesebene.

Genauso herausstechend zu betonen ist die Leistung von Emily Flat an der Gitarre. Sie belegte den dritten Platz und blickte beim Pressetermin am Bürgerhaus auf den Wettbewerb in ungewöhnlichen Zeiten zurück: „Wir haben unsere Stücke professionell aufgenommen und der Jury zur Bewertung eingeschickt.“

Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg sprach zur neuen Situation einen wichtigen Punkt für beide Nachwuchsmusikerinnen an: „Die kulturelle Branche liegt aktuell brach. Darunter leidet vor allem auch der Nachwuchs.“ Umso schöner sei der weitere Ehrgeiz, der beide Schülerinnen ausmache und der nun belohnt wurde. Das Talent von Emily Flat wurde den Saerbeckern derweil bereits beim Partnerschaftsjubiläum mit Rietavas vor einigen Wochen vorgeführt. Damals spielte Flat, die Unterricht in der Musikschule nimmt, für die Online-Veranstaltung auf – einer der wenigen öffentlichen Auftritte.

Begleitet werden beide Schülerinnen von Ilga Bülte, Lehrerin der MKG und maßgeblich im Förderverein für die musikalische Bildung zuständig, und Lehrer sowie Solo- und Ensembleklarinettist Drilon Ibrahimi . Letzterer erinnert sich: „Ich kenne Merle nun schon sehr lange Zeit. Direkt am Anfang wurde mir klar, dass sie ein Talent hat und für schwierigere Stücke von weltweiter Bedeutung gemacht ist.“

Von spätklassischen Stücken aus deutschen Händen über französische Klassiker bis hin zur Melodie der impressionistischen Epoche und der russischen Moderne – die Saerbeckerin wurde gefordert und dadurch gefördert. Bürgermeister Lehberg merkte an: „Das ist auch für die Schule ein sehr großer Erfolg. Denn diese Talente müssen erst einmal erkannt und dann auch gefördert werden.“

So würden zwar jährlich Erfolge aus dem MINT-Bereich der Schule „zurecht gewürdigt“ werden, das bedeute aber noch lange nicht, dass die musische Welt hintenanstehen müsse. Lehberg: „Gerade diese Förderung in der Breite macht eine gute Schule aus.“

Dazu – und das betont Schulleiter Willenbrink – würde der Unterricht durch schulexterne Programme wie die Zusammenarbeit mit der Musikschule Emsdetten-Greven-Saerbeck, Wettbewerben wie „Jugend musiziert“ oder Kooperationsprojekten wie mit dem Jugendblasorchester vielfältig bereichert werden.

Dass beide natürlich einen großen Teil des Erfolges selber durch harte Arbeit erreichten, ist auch klar. Beide erklären, dass sie täglich 30 Minuten bis zu einer Stunde in die Musik investieren würden. Ibrahimi erklärt: „Ohne viel Zeit geht es natürlich nicht. Aber Jugendliche haben heutzutage leider sehr viele Angebote, wo die Musik manchmal hintenansteht.“

Wohin die musikalische Reise beide führen wird? Das ist noch nicht sicher. Für Emily Flat stehe in erster Linie die Leidenschaft im Mittelpunkt: „Ich möchte auch in den nächsten Jahren den Spaß an der Musik weiterbehalten.“ Merle Möllers kann sich sogar eine Zukunft mit Musik vorstellen: „Vielleicht studiere ich auch Musik nach dem Abitur. Das könnte ich mir gut vorstellen.“ Zustimmendes Nicken seitens der Lehrerschaft folgt – und natürlich die Gewissheit, dass bis dahin noch ein paar Jahre Zeit ist, um sich weiter zu entwickeln.

WN: Luca Pals

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