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Sommerferienprojekt 2022 an der MKG

Die Maximilian-Kolbe-Gesamtschule konnte wieder ein einwöchiges Sommerferienprojekt zur Ergänzung der bestehenden Ferienbetreuung in Saerbeck anbieten. In den Vorbereitungen wurden auch die nachwirkenden Folgen der Corona-Pandemie bedacht, so dass das Programm einerseits wieder kostenlos bzw. mit geringen Unkostenbeiträgen für die Familien angeboten werden konnte, andererseits abwechslungsreiche, kreative und bewegungsfreundliche Aspekte in einem präventiven Kontext boten.

Das Team der Schulsozialarbeit der MKG schuf dieses Angebot in enger Abstimmung mit dem Förderverein der MKG, um die Stärkung sozialer Kompetenzen für Kinder und Jugendliche zu beabsichtigen, die Förderung chancengleicher Teilhabe zu begünstigen und damit den herausfordernden Folgen der Corona-Pandemie zu begegnen. Im Blickpunkt der Schulsozialarbeit befand sich dabei auch die Schule, diese auch in den Ferien als Erlebnisraum zu betrachten, sie nach außen zu öffnen und zur Ferienbetreuung beizutragen.

In den Planungen konnte mit dem JuZe aus Saerbeck wieder einmal eine Kooperation gestaltet werden, so dass hierüber die aktive Künstlerin Brigitte Bäumer für einen Workshop im Schablonen-Graffiti engagiert werden konnte. Frau Bäumer wurde mit ihrer künstlerischen Ader in Saerbeck und im Kreis Steinfurt schon häufiger sehr bekannt. Im Graffiti-Workshop haben die Kinder und Jugendliche zunächst die vielenMaterialien auf den Schulhof gebracht und anschließend den einführenden Worten Frau Bäumers zugehört und sich dann wichtigen Vorbereitungen für ihre Kunstprojekte gewidmet. Die Tische wurden auf den Schulhof gestellt und akribisch für die Arbeit abgedeckt. Es wurden witzige und bunte Motive erdacht und als Schablonen ausgeschnitten. Hierbei erwiesen sich die Kinder und Jugendlichen als sehr geschickte und kreative Künstler.

Am ersten Tag des Graffiti-Workshops konnte neben den wichtigen Schablonen auch eine erste Farbauswahl für anstehende Grundierungen und weitere Arbeiten getroffen werden. Die Farbauswahl war dann auch nicht ganz so einfach, da Frau Bäumer eine ganze Palette bunter Spraydosen mitgebracht hatte.

Die kreative Arbeit machte schließlich auch Appetit und Frau Grothaus-Schreiber aus dem JuZe hatte die Gruppe mit ihren gebackenen Kuchen und dem reichlichen Angebot von Obst und Gemüse, Brötchen und Muffins sowie Getränken bei reichlich Sonnenschein versorgt.

Gestärkt konnte die Gruppe nach einer energiereichen Pause wieder selbstständig an ihre Werke gehen und letzte Feinschliffe an ihren Schablonen fertigen.

Nun galt es die Grundierungen trocknen zu lassen und die Schablonen fein säuberlich zu sammeln, damit für den nächsten Tag alles parat lag. Auch das Aufräumen der Materialien kam dabei nicht zu kurz und so wurde der Schulhof von Papierschnipseln gesäubert und die Tische für den nächsten Tag wieder weggeräumt. Ein rundum gelungener erster Tag ging viel zu schnell zu Ende und die Vorfreude auf den zweiten Tag stieg an.

Um 10 Uhr morgens in den Ferien in die Schule gehen, kam für 26 Kinder und Jugendliche sehr wohl in Frage. Denn am zweiten Tag des Graffiti-Workshops galt es die Bilder zu Ende zu gestalten, letzte Entwürfe zu realisieren, das Ausprobieren zu genießen und schließlich das Resultat zu bestaunen.

Am Mittag konnte Frau Grothaus-Schreiber aus dem JuZe wiederholt eine Punktlandung bei den Kindern und Jugendlichen erreichen, denn sie hat es irgendwie geschafft einen örtlichen Saerbecker Imbiss zu motivieren der Workshop-Gruppe außerhalb seiner Öffnungszeiten Pizza zu backen. Und So war die Freude über den Imbiss riesig und wurde zum Dank mit Applaus belohnt.

Zum Ende des Graffiti-Workshops wurde von Herrn Stock die Idee ins Spiel gebracht, ob vielleicht einige aus der Gruppe ihre Bilder für eine Ausstellung und einer Veräusserung für einen guten Zweck abgeben mochten. Frau Bäumer empfahl einigen Kindern und Jugendlichen mit besonders herausragendem Talent im nächsten Jahr an schulischen Kunstwett-bewerben teilzunehmen, schließlich sollte Banksy nicht allein bleiben.

Schließlich folgte dann auch wieder das Aufräumen. Alle haben mit angepackt und haben die Materialien wieder verräumt. Ein kreativer Workshop ging zu Ende und man schaute in fröhliche und stolze Gesichter.

Am dritten und vierten Tag hatten die Kinder und Jugendlichen die Gelegenheit genutzt, um mit Herrn Pienemann „DJ Alex“ einen Rapsong zu komponieren. DJ Alex wurde von Herrn Andreas Margner vom Caritas Verband Emsdetten-Greven in Kooperation der Ginko-Stiftung für Prävention vom Kreisel e.V. aus Emsdetten angeworben. In einem präventiven Kontext zum Thema Sucht wurden hier die erarbeiteten Inhalte der Kinder und Jugendlichen musikalisch aufbereitet und digital produziert.

Die Gruppe vertiefte sich am Anfang des Workshops inhaltlich in die Suchtthematik und überlegte sich Textpassagen zu einem selbst komponierten Beat. Alle konnten sich mit Vorschlägen zum Beat einbringen und DJ Alex half den Kindern und Jugendlichen bei der ordentlichen Ausführung ihrer Rap-Strophe. Die Produktion eines eigenen Liedes machte der Gruppe sichtlich Spaß und die Atmosphäre im provisorisch aufgebautem Studio der Schulsozialarbeit war einmalig. So endete der erste Tag des Rap-Workshops viel zu schnell. Als kleine „Hausaufgabe“ sollten sich die Gruppe Gedanken zu einem gemeinsamen Refrain, im Rap „Hook“ genannt, überlegen, denn dieser Part war für den nächsten Tag eingeplant.

Die Gruppe sprach am nächsten Tag den weiteren Verlauf des Tages ab und die Ergebnisse der „Hausaufgabe“ für die Hook wurden präsentiert. Schnell einigte sich die Gruppe auch auf einen gemeinsamen Text, der dann als Chor eingesungen werden wurde. In der Zwischenzeit wurden noch die übrigen Textpassagen eingesungen. Hier stellte sich heraus, dass in den Texten einige Silben herausgenommen werden musste, so dass der Beat stimmig zum Sprechgesang passte. Und genau das machte den Reiz und den Spaß an der Sache aus: Wiederholungen angehen und Korrekturen anbringen; ein ganz normaler Vorgang ähnlich wie beim Lernen! Gleichzeitig konnte die Gruppe eine gemeinsame Zeit verbringen und sich gegenseitig besser kennenlernen.

Und es gab für die Gruppe auch wieder Stärkungen durch Obst, gesunde Snacks, denn die geistreiche Arbeit am Mikrofon war anstrengend genug. Dank des starken Fördervereins der MKG konnte auch die Verpflegung des Projekts finanziert werden und die Gruppe schätzte das Angebot sehr.

Am Nachmittag wurde dann gemeinsam die Hook eingesungen und bekam durch die Vielstimmigkeit der Gruppe einen ganz besonderen Charakter. Gib niemals auf, „never give up“, hallt es durch die Flure der MKG. Der Zusammenhalt, „das Soziale“, wurde besungen und der Konsum der Medien darin kritisch betrachtet.So konnte die Produktion des Songs auch Raum für persönliche Trauer bieten, Wege zum Austausch schlechter Erfahrungen zu Mitmenschen aufzeigen und auch Erkenntnisse über eigene Gefühle vermitteln.

Die Gruppe posierte für ein schönes Coverfoto für den Song und einigte sich auf ein schönes Motiv. Die Auswahl des Fotos verlief ohne große Diskussionen und so ging auch dieser Rap-Workshop seinem Ende entgegen. Alle blickten mit stolzen und glücklichen Gesichtern auf ihre Ergebnisse und auf eine schöne, gemeinsame Zeit zurück.

Der letzte und fünfte Tag des Sommerferienprojekts wurde in Kooperation mit der Skate Aid Stiftung aus Münster gestaltet. Diese bereicherte durch zwei erfahrene Skater und einem aktiven Bewegungsprogramm die „HipHop“ Ferienwoche. Zuvor gab es eine kurze Begrüßung und sofort begann das Programm. Als erstes gab es eine wichtige Einführung in wichtige Verhaltensregeln beim Skaten. Hier hörte die Gruppe aufmerksam zu und nach dem Ausgeben der Skateboards, passender Protektoren und der Helme, absolvierte die Gruppe das einführende Training auf dem Skateboard.

Die ersten Übungen auf dem Brett verliefen sensationell. Sofort vertrauten sich die Kinder und Jugendlichen an das wacklige Skateboard und ihrem eigenen Gleichgewichtssinn. Tricks, Drehungen und Sprünge, in der Skatersprache „Ollie“ gennant, wurden eingeübt und der Schulhof der MKG verwandelte sich in einen Parcours. Es wurde alles individuell eingeübt, damit die Tricks und Bewegungen am Board richtig angesetzt wurde und die Landungen sicher klappten. Das Wiederholen, das Ausprobieren und schließlich das Lernen spielte sich auch an diesem Tag schnell ein. Schließlich war die Motivation der Kinder und Jugendlichen der Schlüssel zum Erfolg.

Immer wieder traute man sich erneut aufzustehen und weiterzufahren, die Tricks zu wiederholen und auch mal nicht perfekte Abläufe zu erleben. Hartnäckig und sehr mutig probierte sich die Gruppe an der aufgestellten Rampe aus. Durch die professionelle Hilfestellung konnten die Kinder und Jugendlichen die Rampe sicher befahren und erste Erfahrungen in kurviger Lage und luftiger Höhe erspüren. An der Rampe stellte sich heraus, dass sich wahre Naturtalente auf dem Skateboard in der Gruppe befanden. Die Tricks wurden sicherer und jede gelungene Aktion wurde durch lauten Applaus begleitet. Selbst wenn mal nicht saubere Sprünge doch im sicheren Gleichgewicht gehalten werden konnten, belohnte sich die Gruppe in respektvoller Anerkennung und es wurde keiner ausgelacht. Dadurch vertraute sich die Gruppe noch schneller miteinander an und auch die Sicherheit auf dem Skateboard war bei Allen deutlich zu sehen.

Auch an diesem Tag war für die Verpflegung der Gruppe wieder mit einem gesunden und vielseitigen Angebot gesorgt worden und so konnten die Kinder und Jugendlichen mit Bananen, Äpfeln, Müsliriegeln, Schokobrötchen sowie Kuchen den anstrengenden Übungen entgegen entgewirken.

Thematisch rundetet der Skate-Workshop das Sommerferienprojekt zu einer erfolgreichen Woche voller kreativer Kunstwerke, gespickt von spannenden Erlebnissen und geprägt von mutigen Erfahrungen, richtigen Entscheidungen und dem positiven Gefühl gemeinsam erfolgreich gewesen zu sein.

Text und Bilder: Benjamin Stock

Weitere Fotos finden Sie in der Bilder-Galerie.

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