Sie sind hier:

„100 Mann, 40 Minuten“

Gesamtschüler lesen zum Holocaust-Gedenktag aus Briefen der Mörder in Uniform

Aus der Sicht der Täter erinnerten die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr an den Holocaust. Die Schüerinnen und Schüler der 10A lasen dazu Originaltexte dieser Zeit vor. In der Post an die Lieben Zuhause heißt es da: „Meine liebe Traudi, die Arbeit, die wir hier verrichten, ist nicht schön, muss aber sein“. Ein anderer schreibt: „100 Mann in 40 Minuten“ und „Kein Mitleid, nichts, es ist eben so.“ Wie konnte es passieren, dass ganz normale Männer zu Massenmördern wurden, für die das abgrundtief Böse zur scheinbaren Banalität des Alltags wurde? Werner Engels, Lehrer am MKG, fühlt sich seit vielen Jahren dem Name Maximilian-Kolbe verpflichtet, weshalb er zu oder um den Holocaust-Gedenktag immer wieder seine Schüler dazu bewegen kann, in Lesungen oder Spielszenen die Erinnerung an Deutschlands düsterste Zeit aufrechtzuerhalten. Werner Engels zitierte vor der Aufführung einen Satz von Max Frisch , der diese nachdenkliche Schulstunde einleitete: „Wenn Menschen, die eine gleiche Erziehung genossen haben wie ich, die gleichen Worte sprechen wie ich und gleiche Bücher, gleiche Musik, gleiche Gemälde lieben wie ich - wenn diese Menschen keineswegs gesichert sind vor der Möglichkeit, Unmenschen zu werden und Dinge zu tun, die wir den Menschen unserer Zeit, vorher nicht hätten zutrauen können, woher nehme ich die Zuversicht, dass ich davor gesichert sei?“ Eine Frage, die auch der Gesellschaftslehrekurs der 10a nicht beantworten konnte, wie auch? Viel wichtiger aber, als schlüssige Antworten zu finden, ist die Pflicht, sich an den Holocaust zu erinnern; auch dafür steht der Name Maximilian Kolbe. (nach WN/ Hans Lüttmann vom 20.02.2017)

Zurück zum Seitenanfang