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113 Zehntklässler erhielten Zeugnisse - Viel Lob für den Corona-Jahrgang

Beim ersten von zwei Abschlüssen der Gesamtschule war es nicht nur das selbst gewählte Motto der Schülerschaft, das sich bei der Zeugnisübergabe wie ein roter Faden durch die Redebeiträge zog. Die allgegenwärtige Corona-Pandemie bot der Schulleitung, Saerbecks Bürgermeister sowie Kirchen- und Elternvertretern genügend Vorlagen für launige, nachdenkliche und auch mahnende Beiträge.

Anschließend gab es in der Freiluftarena der Reckenfelder Bühne für 113 Saerbecker Zehntklässler das Papier, das mindestens einen Teilabschnitt ihrer Schullaufbahn besiegelt.

Just did it! Ja, sie haben es getan. Und sie haben auch im sechsten Jahr geliefert, dem Jahr, an dessen Ende die Zehntklässler der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) zusätzlich zum Zeugnis als sogenannter Corona-Jahrgang von vielen Seiten Attribute wie Anpassungsfähigkeit, Ausdauer und Geduld attestiert bekamen.

Die Frage, ob der Abschluss nach zehn Schuljahren Endstation oder Zwischenstopp bedeutet, warf gleich zu Beginn der in zwei Blöcke unterteilten Zeugnisübergabe Pastoralreferentin Anja Daut auf. Die Antwort lieferte kurz darauf Maarten Willenbrink. Der Schulleiter hob zunächst auf die aus seiner Sicht „bemerkenswerten“ Resultate ab, um dann zu verkünden, dass 73 der 113 Zehntklässler die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe erreicht hätten. Sie haben sich für einen Zwischenstopp entschieden. Viele werden der MKG auch künftig erhalten bleiben.

Was eine Bereicherung für die Saerbecker Schulgemeinde sein dürfte, glaubt man den Rednern, die an diesem sonnigen Samstag nicht mit Lob sparten. Pfarrer Rainer Schröder zeigte sich überzeugt zu wissen, „dass ihr noch große Sprünge macht.“ Willenbrink sprach mit Blick auf die zurückliegenden sechs Jahre von einem souveränen Start- und Ziel-Sieg. Und das trotz „bedrückender Veränderungen. Ich danke euch, dass ihr sechs Jahre ein wertvoller Bestandteil unserer Schulgemeinschaft wart.“

Felix Wannigmann, stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Saerbeck, setzte gar zum Applaus an. „Alleine wegen der Umstände seid ihr ein besonderer Jahrgang.“ In eben diese Kerbe stieß auch Jürgen Sander als Elternvertreter: „Wir ziehen unseren Hut vor euch.“

Hörbar selbstkritisch fiel das Resümee von Sophia Sander und Lara Ermel aus. Anders als ihre Vorredner zielten sie weniger auf die Auswirkungen von Corona ab. Vielmehr riefen die beiden Schülerinnen Erinnerungen wach. So wie ihre Anfänge als Fünftklässler. „Unsere größte Angst war es, ein Tablett in der Mensa fallen zu lassen.“ Sechs Jahre später schlugen sie versöhnliche Töne an: „Auch wenn es nicht immer einfach war, wurden wir immer von unseren Lehrern und Eltern unterstützt.“

Dirk van Aaken, selbst ein ehemaliger Schüler und nun als Leiter der Jahrgänge acht bis zehn an die alte Wirkungsstätte zurückgekehrt, zog so Bilanz. „Ich sehe eine Jahrgangsstufe, die für ihre Interessen gekämpft hat.“ Und: „Mir ist bewusst, worauf ihr im vergangenen Jahr verzichten musstet. Ihr seid trotz Krise fit.“ Van Aaken, der für die reibungslose Organisation der Zeugnisübergabe sorgte, setzte denn auch den Schlusspunkt unter eine Feierstunde, die musikalisch von den Schülern selbst gestaltet wurde. In Anlehnung an das Jahrgangsmotto der Zehner richtete er den Blick in die Zukunft. Sein Credo: „Just do it.“

Und das taten sie denn auch: Nicht nur mit einer, sondern gleich mit vier Feiern. Jede Klasse für sich.

Weitere Fotos finden Sie in der Bilder-Galerie.

Quelle: WN, Sven Thiele

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