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12. Jahrgang auf Exkursion in Auschwitz und Krakau

Schock, Trauer und Bedrückung, waren die ersten Eindrücke, die die Schülerinnen und Schüler der Maximilian-Kolbe Gesamtschule in Saerbeck aus den Besuchen der ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager mitgenommen haben.

Die SchülerInnen aus der 12. Jahrgangsstufe der MKG, begaben sich Ende Juni auf eine 5-tägige Exkursion in den polnischen Ort Oświęcim. Der Ort hieß zu der Zeit des Nationalsozialismus, unter Besetzung der Deutschen, Auschwitz und erinnert genau wie die Gedenkstätten des Konzentrations- und Vernichtungslagers, an den damaligen Holocaust und an die Massenmorde. Mit einem dreiköpfigen Lehrerteam und zwei StudentInnen, die die Fahrt im Namen der Organisation „Stätte der Begegnung“ organisiert hatten, besuchten die SchülerInnen unter anderem das Stammlager Auschwitz und das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau.

Begleitet von nicht einzuordnen Gefühlen, werden die SchülerInnen von örtlichen Guides, durch Baracken, Krematorien, Gaskammern und Funktionsgebäuden geführt. Wobei das Ausmaß der damaligen Grausamkeit der Nazis, welche unschuldige Menschen deportieren und sie zur Zwangsarbeit oder zum Tode verdammten, den SchülerInnen vor Augen geführt wurde.

Neben den Besuchen der Lager, gab es noch weitere interessante Angebote, die wahrgenommen werden konnten. Neben der im Stammlager erhaltenen Länderausstellung, konnten die Jugendlichen sich der, zum Teil illegalen Häftlingskunst widmen. Portraits von Mithäftlingen zur Identitätswahrung, durch Kunst dargestellte Situationen des Alltags und Auftragsarbeiten von den SS-Männern, fesselte die Jugendlichen. Auch vertiefende Arbeiten mit speziellen Themen, die in der Bibliothek der nternationalen Jugendbegegnungsstätte möglich waren, beeindruckten die Jugendlichen sehr. Die internationale Jugendbegegnungsstätte war nicht nur ein Ort zum Schlafen und zum Essen, sondern auch um etwas zu lernen und um in Gruppengesprächen die Eindrücke der vergangenen Tage in gemeinsamen Reflektionen zu verarbeiten.

Nach eindrucksvollen Tagen in Oświęcim, rundete der Besuch in Krakau die Fahrt ab. Dort besuchten die SchülerInnen die ehemalige Fabrik von Oskar Schindler, bekannt als „Schindlers-Fabrik“, und ließen den Abend in einem italienischen Restaurant ausklingen.

Am letzten Tag der Reise kam noch ein besonders bewegendes Ereignis auf die SchülerInnen zu. Das Zeitzeugengespräch mit Lidia Maksymowicz, hat den Jugendlichen die Sprache verschlagen. Lidia berichtet von ihrer Erfahrung als junges Mädchen in dem Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Mit nur 4 Jahren wurden sie und ihre Mutter deportiert und direkt getrennt. Sie erinnert sich nicht an den Alltag, aber berichtet von Erlebnissen und Bildern, die ihr bis heute nicht aus dem Kopf gehen.

Nachdem sie ihre Geschichte erzählt hat, gab sie den SchülerInnen die Möglichkeit Fragen zu stellen, wobei auch sie emotional wurde. Mit gemischten Gefühlen begaben sich die Jugendlichen dann zu einer Stadtrundführung durch Krakau, wobei man auch das jüdische Viertel „Kazmierz“ besuchte, wo man dann auch den letzten Abend in einem jüdischen Restaurant mit Live-Musik die Fahrt ausklingen ließ.

Die Exkursion hat ihr Zeil erreicht: Die Jugendlichen haben sich dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte gestellt und sich damit auseinandergesetzt. Sie haben die Trümmer einer unvergesslichen und schrecklichen Zeit gesehen und werden sich für immer daran erinnern. Wie unser Guide gesagt hat: "Wenn man die Gedenkstätte nicht besucht und man über diese Geschehnisse nicht redet, wird sich bald niemand mehr erinnern". Und Vergessenes, kann schnell wieder zur Realität werden.

Als Appell: Redet miteinander und mit Zeitzeugen, so lange es sie noch gibt, über dieses dunkle Kapitel der deutschen Geschichte. Und besucht bei Möglichkeit die Gedenkstätten.

Bericht von Monique Duesmann, Carmen Reckfort und Rike Kordes.

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