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120 iPads für die MKG

Noch vor dem Ende der Sommerferien sind die ersten 120 iPads für digitales Lernen und Lehren an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) eingetroffen. Sie stehen damit rechtzeitig zu Schuljahresbeginn zur Verfügung. Möglich wurde das, weil der Saerbecker Rat bereits im Juni einstimmig den Verwaltungsvorschlag beschlossen hatte, dafür mehr als 40.000 Euro aus der Gemeindekasse zur Verfügung zu stellen. Sofort-Förderprogramme von Bund und Land infolge der Corona-Pandemie waren zu diesem Zeitpunkt erst angekündigt.

Maarten Willenbrink, kommissarischer Schulleiter der MKG, hatte den Bedarf nach den Wochen im Lockdown und der vorsichtigen Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts angemeldet. Auf Richtlinien für Zuschüsse wollte man im Rathaus nicht warten - damit „Unterricht auf Distanz ermöglicht“ wird und um insgesamt „ordnungsgemäßen Unterricht zu gewährleisten“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Die Tablets nützen der MKG dreifach, erklärt Maarten Willenbrink. Zum einen bereite sich die Saerbecker Gesamtschule darauf vor, dass „Unterricht auf Distanz vielleicht wieder verstärkt nötig wird“, etwa bei steigenden Infektionszahlen. Mit der Cloud-Plattform IServ sei eine Voraussetzung dafür bereits gegeben. Einen Wiederholungs-Crashkurs für IServ hatte es noch rechtzeitig vor dem Lockdown gegeben. Nun sollen alle Lernenden und Lehrenden in der Sekundarstufe eins auf einen gemeinsamen Stand gebracht werden in Sachen praktische Arbeit mit der Cloud-Plattform und den Endgeräten. Mit an Bord seien dabei Fachlehrkräfte aus Risikogruppen im Home-Office, unterstützt von Kollegen in der Schule. Dafür brauche es als Ergänzung zu den klassischen Computerräumen mit ihrer beschränkten Zahl an Arbeitsplätzen die neuen iPads.

Zum anderen soll in den Jahrgängen acht bis zehn der Unterricht in einigen Fächern, deren Stunden nachmittags liegen, standardmäßig online laufen, auch mit Lehrern aus dem Home-Office. Schülerinnen und Schüler können dafür ebenfalls nach Hause. Eine Voraussetzung sei, dass dort die notwendige Technik vorhanden ist, erklärt Maarten Willenbrink. Die MKG rechnet allerdings damit, dass ein Drittel der Schülerschaft der drei Jahrgänge, rund 120 junge Menschen, die Geräte nicht zu Hause zur Verfügung hat oder aus anderen Gründen in der Schule bleiben. Sie können dann in der MKG die technische Infrastruktur inklusive der neuen iPads nutzen.

Zum dritten stehen die 120 iPads im Präsenzunterricht zur medialen Ergänzung bereit.

Zwischenzeitlich sind die Förder-Richtlinien für das Sofortprogramm von Bund und Land fertig. Demnach erhält die Gemeinde Saerbeck 57.000 Euro und muss als Schulträger zehn Prozent der Kosten tragen. „Damit bezahlen wir außer den 120 iPads für die MKG noch 35 weitere Geräte für die Grundschule und sind einen Riesenschritt voran“, erläutert Gemeindekämmerer Guido Attermeier. „Erfreulich ist, dass der Rat in Juni im vollen Bewusstsein, dass die Mittel möglicherweise komplett von der Gemeinde zu zahlen sind, die kurzfristige Tischvorlage einstimmig beschlossen hat“, sagt Attermeier. Nur durch diese schnelle Entschlossenheit habe sichergestellt werden können, dass die Geräte nun rechtzeitig vor Ort sind.

Im nächsten Schritt sollen aus einem weiteren Sofort-Förderprogramm weitere 145 dienstliche iPads im Wert von 63.000 Euro für alle Lehrerinnen und Lehrer an Grund- und Gesamtschule angeschafft werden, kündigte der Kämmerer an.

Unabhängig von den Sofortprogrammen für die Geräteausstattung laufen die Planungen im Rahmen des Digitalpakts des Bundesbildungsministeriums in Saerbeck weiter. Die Digital- und Medienkonzepte (offiziell: technisch-pädagogische Entwicklungskonzepte, TPEK) beider Schulen sind inzwischen so weit, dass für die Förderanträge nur noch letzte Details zu klären sind, berichtet Guido Attermeier, Kämmerer und Schulamtsleiter im Saerbecker Rathaus. Hier geht es um ein Investitionsvolumen von rund 600.000 Euro insbesondere für Glasfaser-Verkabelung, WLAN, Technik für Bildschirm-Streaming in Klassen- und Fachräumen, den Austausch alter Rechner und weitere Tablets. Die Gemeinde rechnet mit einem Eigenanteil von 220.000 Euro.

Text und Fotos: Alfred Riese

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