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Abios Amigos

„Endlich ist er da. Der Tag, auf den wir drei Jahre hingearbeitet haben“, sagte Jaqueline Leifeld, eine der Abiturientinnen der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG). Zusammen mit ihrem Mitschüler Luca Büning moderierte sie die Entlassfeier ihres Abiturjahrgangs am Samstagmorgen.

Auf dem Programm stand, wie üblich, die Rede des Schulleiters, des Bürgermeisters, der Stufenleitung und eines Schülersprechers. Auch der Vokalpraktische Kurs bereicherte die Feier mit zwei Liedern. Für weitere musikalische Auflockerung sorgten die drei Stücker des MKG „All Stars“ Ensembles.

Schulleiter Karl Water-mann wies auf die persönliche Entwicklung des Jahrgangs hin: Aus den stillen, zurückhaltenden Jugendlichen seien engagierte, fleißige und verantwortungsbewusste Erwachsene geworden. Da dies seine letzte Entlassfeier als Schulleiter war, sei er umso stolzer, dass dieser Jahrgang Zweitbester der MKG ist. „Wir Lehrer sind ja gerne etwas geizig mit den Punkten. Trotzdem habt ihr es geschafft, dass ich zum ersten Mal in einer Deutschklausur 99 von 100 Punkten vergab“, verriet Watermann, während er die Besonderheiten des Jahrgangs erwähnte.

Während sich der Schulleiter eher auf die Zukunft und die verschiedenen Lebenswege bezog, ließ Stufenleiterin Anke Tewes alte Erinnerungen wieder auftauen. Weil sie die Stufe erst in der zwölften Klasse übernahm, haben sie sich auf einem etwas spezielleren Weg kennengelernt: „Learning by doing.“ Doch auch in zwei Jahren könne einiges passieren. Ein eher privater Höhepunkt sei die Nachricht „Hallo Schatz, ich bin jetzt beim Sport. Bin in einer Stunde wieder zuhause“, die die Lehrerin versehentlich an eine Schülerin schickte. Doch auch den Schülern blieb eine Peinlichkeit nicht aus: Am Silvesterabend sendeten einige Schüler Nachrichten in die Stufen-WhatsApp-Gruppe, was sie am nächsten Morgen nicht mehr für die beste Idee hielten. „Aber das Beste ist doch, dass ich bei keinem von euch bangen musste, ob er die Zulassung wirklich bekommt“, beendete sie.

„Liebe Lehrer, liebe Kinder, oh, ups“, begann Clemens Wernsmann, ein Elternvertreter, in seiner Rede. „Liebe Lehrer, liebe Abiturienten . . .“, korrigierte er sich. „Wir Eltern tun uns manchmal schwer, loszulassen. Besonders an so einem wichtigen Tag wird einem der Stolz vor Augen geführt.“ An einer Stelle listete er die Aufgaben eines jeden Elternteils auf, die im Laufe der Schulbahn des eigenen Kindes anfallen: Damit konnte sich wohl jeder identifizieren. „Wie oft haben wir Pausenbrote geschmiert und bekamen sie am Nachmittag wieder? Wie oft mussten wir noch vor der Schule die kaputten Fahrräder reparieren? Wie oft haben wir Vokabeln abgefragt, die wir selbst nicht aussprechen können?“

Darauf folgte Jonas Raffel, einer von sechs Schülersprechern, mit einigen Worten. „Am heutigen Tag haben wir es jedoch alle geschafft. Jeder für sich, aber irgendwie doch alle zusammen.“ Er bedankte sich bei den Lehrern für ihre Geduld, Mühe, ihr Verständnis und ihre Motivation. Auch schon im Gottesdienst, der vor der Entlassfeier stattfand, wurde das Thema „Jetzt sind wir am Zug“ aufgegriffen. Dieser symbolische Zug könnte ins Studium, in die Ausbildung, ins FSJ oder sogar ins Ausland führen.

WN, Belinda Raffel 

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