Sie sind hier:

Abitur an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule 2019

„I can be what I wanna-Abi“ (Ich kann sein, was ich sein will): Dieses Motto lebten die Abiturienten der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) am Samstag. Sie wollten offensichtlich die Organisatoren einer schönen Entlassfeier sein, und sie waren es.

Mit einem ökumenischen Gottesdienst im Forum der Schule, der Zeugnisübergabe in der Bürgerscheune und einem abendlichen Ball in der Ladbergener Löns-Halle entließ die MKG 88 Schülerinnen und Schüler mit dem Abitur und vier mit der Fachhochschulreife.

Alina Peters als Sprecherin des Jahrgangs erklärte vom Rednerpult „ganz sachlich und formell ausgedrückt: Wir waren eine geile Stufe“. Stolz auf die individuellen Leistungen war dabei: „Wir alleine haben uns durch die Prüfungen gekämpft – dafür dürfen wir uns jetzt selbst mit einem fetten Applaus feiern.“ Gleichzeitig kam der Dank für Hilfe und Unterstützung an Eltern und Lehrer nicht zu kurz.

Das Wort Abitur übersetzte Elternsprecherin Barbara Schwegmann mit „hinaus gehen“. Bildung helfe, richtige Entscheidungen zu treffen, ordnete sie den Wert des Zeugnisses ein. Eltern müssten spätestens an diesem „Tag des Neubeginns“, auch mit Wehmut, lernen loszulassen, damit die jungen Persönlichkeiten ihre eigenen Wege gehen.

Dem offensichtlich sehr beliebten Jahrgangsstufenleiter Sebastian Lenders gelang es mit einigen altsprachlichen Verwindungen, dem Heranziehen des ganzen Spektrums der Unterrichtsfächer und üppiger Ausdeutung des Mottos, sämtliche Schüler in seine Rede „fürs Herz“ einzubinden. „Ihr seid Teil einer Generation, die Freiheit gewohnt ist, verlangt und sich nimmt“, sagte Lenders, „die sich aber zugleich an Regeln hält“. Toleranz beschrieb er als eine Kerneigenschaft des Jahrgangs und meinte: „Die Welt braucht Menschen wie euch, die gehört werden wollen“.

An dem großen Stein mit Plakette, den der Jahrgang auf den Schulhof gesetzt hatte, wollte der kommissarische Schulleiter Maarten Willenbrink keinen Anstoß nehmen. Vielmehr zitierte er den französischen Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry: „Ein Steinhaufen hört auf, ein Steinhaufen zu sein, sobald ein einziger Mensch ihn betrachtet, der das Bild einer Kathedrale in sich trägt.“ Das sei der Tipp an die Abiturienten, aus Stolpersteinen Trittsteine zu machen - und das Verständnis von Pädagogik an der MKG.

„Saerbeck macht Schule, sie alle beweisen das“, rief Wilfried Roos den Abiturienten zu und versicherte, dass die Gemeinde weiter geschlossen hinter der MKG stehe. Stolz dürften sie auf sich sein, sagte der Bürgermeister der Klimakommune Saerbeck. Er bat den ersten Abiturjahrgang unter den Vorzeichen von Fridays-for-Future: „Achten sie anders als meine Generation darauf, dass die Erde lebenswert bleibt, und zwingen sie die Politik weiter zum Handeln.“

Das Moderatorinnen-Duo Kira Schwegmann und Luzie Stephan führte ebenso sympathisch wie flott durchs Programm. Dazu gehörten als musikalischer Rahmen der vokalpraktische Kurs des Jahrgangs unter der Leitung von Ilga Bülte und die „MKG Allstars“ (Leitung Mechthild Runde). Der von Maarten Willenbrink als „wunderbar“ beschriebene Gottesdienst ergänzte das Abiturmotto um „I have the key“ (Ich habe den Schlüssel). Religionslehrer der MKG, vier Abiturientinnen und Vertreter der beiden Kirchengemeinden stellten den Satz aus der Johannes-Offenbarung in den Mittelpunkt: „Ich habe vor dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann.“ Als Erinnerung gab es kunstvolle Lesezeichen mit Schlüsseln.

WN: Alfred Riese

Weitere Fotos finden Sie in unserer Bilder-Galerie.

Zurück zum Seitenanfang