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Auf ein Wiedersehen in Temuco - Chilenische Schüler besuchten rund acht Wochen die MKG

Was kann man nach rund acht Wochen Austausch als 15- oder 16-jähriger Schüler aus Chile über die Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) sagen? „Das Spanisch, das hier gesprochen, ist gut“, antwortet Vicente Figueroa (15 Jahre), „aber es ist spanisches Spanisch, kein chilenisches“.

Dafür ist sein Deutsch, wie das seines Kollegen Martín Coronado (16) ein ziemlich deutsches Deutsch. Große Verständigungsprobleme dürften die Beiden nicht haben, wenn sie jetzt im Anschluss an den Schüleraustausch noch mit Landsleuten auf Deutschland-Tour sind.

Martín und Vicente kommen aus der Stadt Temuco, ziemlich in der Mitte des langen Streifens, den Chile an der Westküste Südamerikas einnimmt. Mit der deutschen Schule dort unterhält die MKG seit mehr als 15 Jahren ein Austauschprogramm. Ab der ersten Klasse, ab dem sechsten Lebensjahr lernen die Schüler in Temuco Deutsch. Warum eigentlich, wenn man einen Ozean und einem Kontinent entfernt von Deutschland lebt? „Meine Eltern finden, dass es gut ist, andere Sprachen zu lernen“, sagt Martín, auch Englisch seit der fünften Klasse. Den zweiten Grund beschreibt er auf Nachfrage und auf Umwegen. „Der Unterricht an der MKG ist nicht so anders als an meiner Schule in Chile“, erklärt Martín. Nur sei „seine Schule“ eine Privatschule mit besseren Möglichkeiten als staatliche Schulen.

Den Unterricht machten die beiden Gäste aus Chile im elften Jahrgang mit. Gelebt haben sie in Gastfamilien von MKG-Schülerinnen: Martín bei Anna Radon aus dem elften Jahrgang, die seit dem Sommer Spanisch lernt, und Vicente bei Anna Amtsberg aus der achten Klasse. Ihre Tante war eine der Pionierinnen des Chile-Austausches an der MKG, sagt Lehrerin Barbara Krumbiegel, die den Austausch betreut. Anna Amtsberg ist sozusagen die „next generation“.

Nach dem Bienvenidos Anfang Dezember und neben dem Unterricht sorgten Anna, Anna und ihre Familien für ein ordentliches Deutschland-Kennenlern-Programm für die Chilenen: Münster mit Museen, Nordsee, Osnabrück, Warburg und mehr.

„Gestern haben wir uns ein bisschen auf Spanisch unterhalten“, stellt Anna Radon fest, dass der Austauschschüler auch ihren Sprachkenntnissen gut tut. Anfang Juni beginnt für sie der Gegenbesuch bei Martíns Familie und an der deutschen Schule in Temuco, bis mindestens zum Ende der Sommerferien. Dann hat ihr Austauschpartner schon längst erzählt, wie „unbeschreiblich gut“ er seine Zeit an der MKG“ findet. Zum Abschied rührte Anna Radon die Werbetrommel: „Ich kann die Aufnahme von Gastschülern nur empfehlen“, legte sie Mitschülern ans Herz.

Für Karl Watermann war das Überreichen der Schulbescheinigungen an die beiden chilenischen Austauschschüler die letzte Amtshandlung als Schulleiter.

WN: Alfred Riese

 

 

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