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Der sicherste Ort in Saerbeck - Sparkassenspende für den Schulsanitätsdienst der MKG

Blutdruckmanschette und Stethoskop, Beatmungstubus, Halskrause, Material zum Schienen zum Brüchen und praktische, Zeit sparende Puls-Messklemmen: Diese Einkaufsliste zählt Madeline auf, als Andre Dolle, Leiter des Saerbecker Beratungszentrums der Kreissparkasse, wissen will, wofür der Sanitätsdienst der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) die 500-Euro-Spende seines Geldinstituts braucht.

Über Funkgeräte denken die zwölf Schüler, die sich zu Helfern haben ausbilden lassen, mittlerweile auch nach, schiebt Madeline hinterher.

Sie selbst ist vielleicht das beste Beispiel für die Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die sich besonders für das gesundheitliche Wohl anderer in Notlagen engagieren. Seit drei Jahren ist die 17-Jährige „medizinmäßig unterwegs“, sagt die Schülerin des zwölften Jahrgangs über sich. Wie sechs ihrer Kollegen im festen Team hat sie zwei Wochenende in die Sanitätsausbildung „San A“ gesteckt und sich zur Sanitätshelferin qualifiziert. Und sie hat noch 24 Lerneinheiten mit je 45 Minuten drauf gelegt, um Sanitäterin („San B“) zu werden. Den Anfang nahm ihrer Karriere bei der DLRG, mittlerweile ist sie bei den Maltesern in Greven und Lengerich und macht ehrenamtlich Sanitätsdienste bei Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkten.

Die MKG ist über den Sanitätsdienst hinaus so etwas wie der sicherste Ort in Saerbeck bei Unfällen, Verletzungen oder plötzlichen Erkrankungen, seitdem die Lehrerin Esther Kuck die zuvor schon angebotene Erste-Hilfe-Ausbildung in der siebten Klasse zur freiwilligen Pflicht gemacht hat. In diesem Jahr liefen die Kurse während der Projektwoche zum vierten Mal. „Jetzt sind alle Schüler von der sieben bis zu zehn qualifizierte Ersthelfer“, meldet Esther Kuck. Etliche nutzen das Zertifikat für den Roller-Führerschein. 80 Prozent frischen den Kurs im Jahrgang zehn auf, wenn es an das Autosteuer gehen soll, so die Lehrerin.

Die Mitglieder des Schulsanitätsdiensts haben mehr drauf. Das zeigen schon die Pokale von Schulwettbewerben und der Verbrauch an Übungsmaterial. „Gut, dass wir den Sani-Dienst haben“, berichtet Schülerin Madeline vom Sportfest im heißen Sommer mit 30 Patienten. Und der Nachwuchs an Helfern kommt stetig, freut sich ihre Lehrerin Kuck.

„Gut ausgebildet, motiviert und teamfähig“, das nennt Schulleiter Karl Watermann als Eigenschaften der Mitglieder des Schulsanitätsdiensts. Erste Hilfe, das sei auch „das Wahrnehmen der Mitmenschen auf anderer Ebene“. Für die „Schüler-Sanitäter“ ist der Lohn des Engagements eine Anlage zum Zeugnis und der San-Schein. „Sehr gut für Bewerbungen“, ist sich Andre Dolle von der Sparkasse sicher. Er sieht die Spende „gut angelegt“. Das Material auf der Einkaufsliste, das damit bezahlt werden soll, ist allerdings nicht für jeden Tag gedacht, sondern als „Ausrüstung für den schlimmsten Fall“, beruhigt Lehrerin Esther Kuck.

WN: Alfred Riese

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