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Gedenkaktion für Anne Frank

Die Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) erinnert in diesen Tagen an Anne Frank. Das deutsch-jüdische Mädchen starb kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs und damit des Nazi-Regimes im Alter von 15 Jahren im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Die Todesursache waren wohl Unterernährung infolge der KZ-Haft und die hygienischen Zustände in den Lagern. Am 12. Juni wäre sie 90 Jahre alt geworden.

Im großen Forum hängt seit Donnerstag ein Portraitbild von Anne Frank im Zentrum eines großen Davidstern aus Holz. Bei ihm ist eine der sechs Ecken abgeknickt. 90 Sterne aus Papier mit dem Schriftzug „Jude“, erinnern an die „Judensterne“ der Nazis. Als religiöses Symbol, benannt nach König David, steht das Zeichen für das Judentum. Unter dem Nazi-Regime wurden Menschen jüdischen Glaubens durch die Rassegesetze dazu gezwungen, eine abgewandelte Version als „Judenstern“ zu tragen, zur öffentlichen Kennzeichnung als Jude. An dem großen liegt auf dem Boden eine zertretene Kippa, die Kopfbedeckung gläubiger Juden.

Das geschichtliche Gedenken an die Judenverfolgung in Deutschland zu Zeiten des Nazi-Regimes gewinnt durch die Kippa aktuellen Bezug. Zuletzt hatte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung bedauert, Juden davor warnen zu müssen, jederzeit und überall in Deutschland eine Kippa zu tragen. Er begründete das mit der „zunehmenden gesellschaftlichen Enthemmung und Verrohung“, die einen fatalen Nährboden für Antisemitismus darstelle. Der Zentralrat der Juden in Deutschland warnte schon zuvor immer wieder vor wachsender Judenfeindlichkeit und riet auch vom Kippa-Tragen in Teilen mancher Großstädte ab.

Die Gedenkaktion in der MKG wurde vom Literaturkurs des zwölften Jahrgangs (Q2) initiiert. Dessen Lehrer Werner Engels fordert auf, vor dem geschichtlichen Hintergrund über aktuelle antisemitische Tendenzen in Deutschland nachzudenken. Die Gedenkaktion begleiten Theater- und Musikaktionen an der MKG in den kommenden Tagen. Deren Namensgeber, der Franziskaner-Pater Maximilian Kolbe, wurde während des Nazi-Regimes im KZ Auschwitz ermordet.

Das Schicksal des 15-jährigen jüdischen Mädchens und seiner Familien ist weltweit bekannt geworden durch das „Tagebuch der Anne Frank“ als Buch und in Filmen. Die Familie war vor dem Nationalsozialismus aus Deutschland in die Niederlande geflohen und lebte lange versteckt in einem Hinterhaus in Amsterdam, das heute eine Gedenkstätte und ein Museum ist.

WN: Alfred Riese

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