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LÜK-Kästen helfen, Deutsch zu lernen - Spende der Flüchtlingshilfe für die DaZ-Arbeit

Übungsheft auf, Aufgaben lösen, das Plättchen mit der passenden Antwortnummer an die richtige Stelle in den Kasten legen wie beim Puzzle und am Ende das Gesamtwerk umdrehen – wenn alles richtig war, sollte jetzt das gleiche Muster zu sehen sein wie auf den Übungsseiten abgebildet.

Das Prinzip der LÜK-Lernsysteme ist simpel. Und sehr nützlich im Deutsch-als-Zielsprache-Unterricht (DaZ), findet man an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG). Der DaZ-Bereich hat jetzt mit finanzieller Hilfe der ökumenischen Flüchtlingshilfe den allgemeinen Bestand an LÜK-Material erweitert um spezielle Lernhilfen für Deutsch.

„Die Spendengelder der Flüchtlingshilfe sind hier sehr gut angelegt, besser als für Bildung können wir sie gar nicht einsetzten“, fanden Werner Heckmann (Pastoralreferent St. Georg) und Barbara Schäffer (Arche), Sprecher der Initiative. Sie ließen sich die Neuanschaffungen im Selbstlernzentrum der MKG von Schülerinnen und Schülern erklären.

Das sind zum größten Teil Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien. Sie verteilen sich in alle Jahrgänge von fünf bis zehn und haben, erklärte Lehrerin Christiane Althoff, die die DaZ-Arbeit an der Gesamtschule koordiniert. Elf von ihnen sind in der etwa zweijährigen Erstförderung, also noch Anfänger im Deutschen. 24 Weitere lernen in der Anschlussförderung. Die neuen Lernsysteme seien mit ihren verschiedenen Schwierigkeitsgraden für alle Stufen geeignet, erklärte Christiane Althoff. Das zuvor vorhandene Material sei teilweise „sehr weit weg vom Lernstand der Kinder“. Jetzt reicht die Spanne von einfachen Übungen in Wortzuordnung bis zu komplexeren Grammatikaufgaben.

Weiterer Vorteil der Lernkästen, findet die DaZ-Koordinatorin: Die Schüler können die Hefte und Kästen mitnehmen und in anderem Fachunterricht weiter üben, wenn dort die Sprachfähigkeiten dort noch nicht reichen. Mitnehmen nach Hause geht auch. Die Farbmuster würden sofort aussagen, ob Aufgaben richtig gelöst sind. Lernen-üben-kontrollieren, dafür steht die Abkürzung LÜK.

Für die finanzielle Unterstützung danke Christiane Althoff der Flüchtlingshilfe. Sie lobte dabei Saerbeck als Gemeinde der kurzen Wege, zum Beispiel auch bei der Verbindung der ehrenamtlichen DaZ-Helferin Barbara Schäffer zum Sportclub Falke.

Die DaZ-Erstförderung umfasst zehn Unterrichtsstunden pro Woche über zwei Jahre, erläuterte Maarten Willenbrink, stellvertretender Schulleiter der MKG. Die restliche Zeit sind die Kinder aus Flüchtlingsfamilien mit individuellen Stundenplänen in ihren Klassen. Die Sprachkompetenz wird regelmäßig überprüft. Eine Lehrerkonferenz entscheidet, wann es in die Anschlussförderung geht. „Wir haben festgestellt, dass Schüler nach der Erstförderung sich zwar oft schon ganz gut verständigen können, sie aber noch Schwierigkeiten mit den jeweiligen Fachsprachen haben“, sagte Willenbrink. Die Konsequenz an der MKG: „Wir stecken aus Bordmitteln mehr in den DaZ-Unterricht, als das Land NRW vorsieht“, so der stellvertretende Schulleiter. Das Lehrerstundenbudget sei verdoppelt, hinzu kämen Helferinnen, die über das Bildungs- und Teilhabegesetz (BuT) bezahlt oder ehrenamtlich arbeiten würden. Eine Fachgruppe DaZ arbeite an Koordination, Organisation und Konzepten.

WN: Alfred Riese

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