Am Mittwoch schlüpften die Jugendlichen von der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule in der St.-Georg-Grundschule in die Rollen von Lehrenden. Aber auf ganz eigene Art: mit einem (teilweise fast wörtlichen) Feuerwerk an Experimenten in den Bereichen Feuer, Wasser und Elektrizität. An vielen Stationen in drei Klassenräumen konnten die Schülerinnen und Schüler des dritten Jahrgangs so einiges ausprobieren, erleben, mit Händen begreifen und verstehen. Fettbrand mit Stichflamme und Mehlstaubexplosion gab es sicherheitshalber auf dem Schulhof.
Die MINT-Schüler der MKG können einen viel größeren Umfang der Experimente bieten, als es im Sachunterricht an einer Grundschule möglich ist, beschrieben StGG-Lehrerinnen das große Extra, das die schulübergreifende Zusammenarbeit beim MINTig-Projekttag bietet. Zweiter Vorteil: Weil es die Gesamtschüler waren, die ihre Experimente selbst betreuten und die Jüngeren beim Lernen begleiteten, könnte man sagen, dass sich das Kollegium der Grundschule an diesem Tag verdoppelte.
Die Abkürzung MINT steht für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und ist eines der Profile an der MKG. „MINTig“ heißt seit dem Jahr 2017 ein Projekt im zehnten Jahrgang. Die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich neben den naturwissenschaftlichen Themen ein Halbjahr lang mit Fragen der Pädagogik, Didaktik und neuropsychologischen Grundlagen des Lernens. Die Experimente und die Didaktik dazu konzipieren und testen die Zehntklässler selbst. „Sie lernen verschiedene Lerntypen kennen und Inhalte passend für ihre Zielgruppe aufzubereiten“, erklärte am Mittwoch MKG-Lehrerin Esther Kuck, die zusammen mit der Klassenlehrerin Jana Ottmann das Projekt betreut und in der StGG von ihrer Kollegin Margot Richteweg unterstützt wurde.
Zehntklässlerin Zoe hatte an ihrem Tisch schnell das Problem mit den schlecht sitzenden Krokodilklemmen für den Orangen-Kopfhörer gefunden und behoben. So ist es halt, wenn viele Kinderhände daran herumzuppeln. Jakob, Premtim, Alexandra, Kira und Zejnep bescherte das einen echten Aha-Effekt. Den Ah-Effekt gab es nebenan, wo aus Orangensaft mithilfe von Eis und Salz und viel Rühren Fruchteis wurde – lecker. Der Satz, der den Projekttag auf den Punkt brachte, kam von MKG-Schüler Max, als er einen Papierknüddel in einem umgedrehten Marmeladenglas trocken wieder aus der wassergefüllten Schale holte: „Kein Zaubertrick – das ist Physik“. Erwartungsvolle Frage eines Drittklässlers: „Habt ihr an der MKG auch Technikunterricht?“ Ja, haben sie.
Für die MKG ist das MINTig-Projekt auch ein Aushängeschild. Die Klasse 10a ist damit nicht nur in der Grundschule nebenan in Saerbeck unterwegs, sondern geht auch auf Tour in Grundschulen in Nachbarorten.
Text und Bilder: Alfred Riese