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MKG-Schüler bauen zehnte Weidehütte

Die Rinder freuen sich, und nicht nur die: Die zehnte Weidehütte der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) steht. Noch vor den Herbstferien haben acht Schülerinnen und Schüler des achten Jahrgangs den Bau auf einer Viehweide im Naturschutzgebiet Hölter Feld in Ladbergen vollendet. Und dabei jede Menge gelernt und erlebt.

Dieses besondere Projekt innerhalb der Aktivitätenwoche hat Tradition an der MKG, als praktischer Teil der Berufsorientierung und als praktischer Naturschutz. Dass es ausschließlich an frischer Luft läuft, stellte sich unter Corona-Bedingungen als echter Vorteil heraus.

Das handwerkliche Gewusst-wie und Wissen um ökologische Zusammenhänge lieferte Hermann Lammers. Er ist Zimmermann, Waldbauer in Brochterbeck und auch für die Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land /ANTL) unterwegs. Seit Anfang an dabei ist Hans-Jakob Merkens aus Tecklenburg, Vater von früheren MKG-Schülern und Mitbegründer des Weidehütten-Projekts. Mit im Boot waren außerdem die Untere Naturschutzbehörde und die Naturschutzstiftung des Kreises Steinfurt mit ihrem Weidehütten-Programm. Die Lehrkräfte Kirsten Gass und Lothar Neumann begleiteten die Schülerinnen und Schüler die Woche hindurch.

Die fünf Jungen und drei Mädchen arbeiteten sich durch das volle Programm, in Praxis und Theorie. Beim Fällen des Baumes im Wald zeigte sich zum Beispiel der Strahlensatz aus dem Mathematikunterricht hilfreich, um sicheren Abstand einzunehmen. Schülerin Rebecca erzählte von dem Erlebnis, beim Gang durch den Wald die Füße in das kalte Wasser einer klaren Quelle zu setzen – Hallo Natur! Die acht sorgten während der fünf Tage dafür, dass aus dem selbst gefällten Baum Bretter, Balken und Latten wurden und aus den Teilen die Hütte. Das Dachdecken fanden Wael, Luke, Lukas, Justus, Phil, Mia, Rebecca und Li-Ann besonders toll – „weil das Werk dann fertig war“.

Dass Pythagoras mit seinen Dreiecks-Sätzen mitgebaut hat, haben die acht Schülerinnen und Schüler gemerkt – hat aber nicht gestört, war ja nützlich. Genauso wie das Prinzip der Schlauchwaage. Gelohnt hat sich auch das Training mit der großen Schrotsäge: Eine Minute, 40 Sekunden für eine Baumscheibe am Montag verkürzten die Schülerinnen und Schüler durch reichlich üben auf 17 Sekunden am Freitag – und führten das auch vor, mehrfach. Als Kopfnote sozusagen bestätigten Buschbewahrer und Lehrer der „Top-Truppe“ auf der Weide, dass die „Teamarbeit klasse geklappt“ hat.

„Die Schülerinnen und Schüler profitieren gewaltig von diesem Projekt“, stellte Maarten Willenbrink, kommissarischer Leiter der MKG, zum Abschluss fest. Dass der Kreis Steinfurt eine der Steinkauz-reichsten Regionen ist, führte er zu einem kleinen Teil auch auf die Bautätigkeit der MKG zurück. Die Funktion der Weidehütten einerseits als Schutz für Rinder, andererseits als Lebensraum für viele weitere Tierarten wie Hummeln, Vögel und eben den bedrohten Steinkauz hob Clarissa Stegemann von der Naturschutzstiftung hervor. Stefan Gerdes von der Unteren Naturschutzbehörde fand besonders gut, junge Menschen im Naturschutz arbeiten zu sehen. „Ich würde mich freuen, wenn das Projekt noch lange weiterläuft“, sagte er.

Der Aspekt Berufsorientierung hat offensichtlich auch funktioniert. „Ich will Schreiner werden“, teilte Mia mit. Luke meinte, „ich denke beruflich in die handwerkliche Richtung, das hier hat mich echt weitergebracht“.

Pressemitteilung der Gemeinde Saerbeck

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