Die 26 Schülerinnen und Schüler waren Mitte März in Saerbeck von Haustür zu Haustür unterwegs. Inhaltlich vorbereitet hatten sie sich darauf zusammen mit Regionalgeschäftsführer Jens Effkemann und den Lehrern Barbara Skorblin und Werner Engels. Die Volksbund-Sammlung ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Programms an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule.
Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg stellte den aktuellen Bezug her. „Das Thema Kriegsgräber war lange Zeit weg. Seit mehr als zwei Jahre ist es das nicht mehr, es entstehen leider in Europa viele neue Kriegsgräber“, sagte er mit Blick auf die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Wenngleich es beim Volksbund um die Gräber von Opfern der Weltkriege geht, „gehöre schon etwas dazu, an Türen zu klingeln und um Spenden zu bitten“, lobte Lehberg das Engagement der Schülerinnen und Schüler außerhalb der Schule.
Weil die noch lebenden Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs immer weniger würden und damit auch die persönlichen Anknüpfungspunkte an diese dunkle Zeit, werde die Arbeit von Organisationen wie dem Volksbund noch wichtiger, sagte Lehberg: „Die Erinnerung an Leid und Tod durch Krieg – es sollte kein neuer Krieg beginnen.“ Bei der Spendensammlung brächte die MKG einmal im Jahr die Anliegen des Volksbunds zu den Bürgerinnen und Bürgern.
Die betreuende Lehrerin Barbara Skorblin beschrieb die Schülerinnen und Schüler bei der Spendenaktion als „sehr eigenständig und fleißig“. „Das hat vielleicht mehr gebracht als Unterricht“, meinte sie mit Blick auf die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema. „Spenden für Kriegsgräber sammeln kann außerhalb der Komfortzone liegen“, stellte Nina Kliemke fest. Für den Einsatz der Klasse 9c bedankte sie sich, wie auch MKG-Schulleiter Maarten Willenbrink.
Info: Die Arbeit des Volksbunds
Der Volksbund pflegt Kriegsgräberstätten im Ausland und hält so die Erinnerung an viele Millionen Opfer und die zahlreichen Konflikte und Kriege in der Welt wach. Er ist darüber hinaus in der Jugendhilfe und Erwachsenenbildung tätig. Der Volksbund organisiert Workcamps mit internationalen Jugendbegegnungen und betreibt Begegnungs- und Bildungsstätten. Als humanitäre Organisation will er die Werte von Menschenrechten, Demokratie und Frieden vermitteln und zur Auseinandersetzung mit den Themen Extremismus, Nationalismus, Rassismus und willkürliche Gewalt anregen. Dabei geht es auch um die Verständigung zwischen Menschen aus ehemals verfeindeten Ländern. Seine internationale Arbeit sieht der Volksbund als Beitrag zu Frieden und Integration in Europa. Die Jugendarbeit steht unter dem Motto „together for peace“ (gemeinsam für Frieden).