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Pionierarbeit mit der Sense-Box - MKG-Team gewinnt Schülerpreis für Mint-Projekte

„Bürgerwissenschaftler“ werden in Sachen Klima und Schadstoffe, so beschreibt Lehrerin Esther Kuck, was eine Gruppe von Schülern aus der Klasse 9a der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) vorbereitet. Ihre Idee: einen Kleinstcomputer mit Sensoren ausstatten, zu einer regelrechten multifunktionalen Messstation machen und so Schadstoffimmissionen und schädlichen Klimaeinflüssen in Saerbeck auf die Spur kommen.

Mit diesem Vorhaben überzeugten die MKG-Schüler jetzt die Jury der Adelheid-Windmöller-Stiftung in Lengerich. Das Preisgeld von 2500 Euro dürfte das Projekt Bürgerwissenschaftler in der Schule kräftig voranbringen.

An was sie arbeiten, erklärten Bela Brockmann, Mia Bosse, Hilke Lubczyk Jonathan Kuck, Lennart Witt und Jannis Puckert kurz vor den Weihnachtsfeier MKG-Schulleiter Karl Watermann. Im Mittelpunkt steht die „Sense-Box“: eine Micro-Controller-Platine, frei programmierbar und mit jeder Menge unterschiedlicher Sensoren als Zubehör. Kohlendioxid- oder Ozonkonzentrationen lassen sich messen, Feinstaub durch Autoreifenabrieb, die Temperatur oder Luftfeuchtigkeit, die Lautstärke oder Intensität der UV-Strahlung – „endlose Erweiterungsmöglichkeiten“, fand Bela Brockmann. Die gewonnenen Daten lassen sich speichern, weitersenden oder gleich vor Ort auf einem Display anzeigen. Man könnte über Verdunstungsschutz durch Dachbegrünung forschen oder die Auswirkungen steigender Temperaturen auf Fische oder Ameisen.

Die Schüler der 9a leisten mit der Sense-Box Pionierarbeit für den Stiftungswettbewerb und die MKG, stellte Jonathan Kuck fest. Aktuell sitzen sie an der Programmierung. Am Ende soll es 15 dieser Boxen geben, mit denen im Mint-Bereich der Schule (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) Klassen in Zweierteams arbeiten können, kündigte Esther Kuck an, die das Projekt zusammen mit Christa Werning betreut.

Die MKG gewinnt zum dritten Mal den Schülerpreis der Adelheid-Windmöller-Stiftung für Mint-Projekte – wie jedes Mal seit Gründung des Wettbewerbs im Jahr 2016. „Die Ansprüche werden höher“, hat Esther Kuck allerdings in diesem Jahr festgestellt, „es war ein richtiges Kräftemessen“ mit den sechs weiteren Bewerber-Schulen. Den Ausschlag für die Jury-Entscheidung habe wohl die universelle Einsetzbarkeit des Geräts und Verwendbarkeit in der Praxis gegeben, vermutet sie. Anspruch der Projektidee, Nachhaltigkeit, Originalität und nicht zuletzt die Präsentation vor der Jury ausschließlich durch die Schüler kommen laut Pressemitteilung der Stiftung noch hinzu.

Weil die Stiftung auf „fördern und fordern“ setzt, machen die MKG-Schüler im Sommer Bekanntschaft mit einem weiteren Begriff aus der wirklichen Wirtschaftswelt: Controlling. Dann kommt die Jury nach Saerbeck und will sehen, was aus dem Preisgeld geworden ist. Eine sehr konkrete Idee haben die Schüler schon: direkte Anzeige der Feinstaubbelastung der Luft während der Stoßzeiten auf dem Lehrerparkplatz.

WN: Alfred Riese

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