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Potenzielle Azubis von morgen - Mint-Jobrallye für den 8. Jg während der Projektwoche

Der Fachkräftemangel schlägt durch, die Unternehmen bewerben sich schon in den achten Klassen bei potenziellen Azubis – das ist der Eindruck, den die Jobrallye an der MKG macht.

Der Werkstoff fühlt sich an wie Knetmasse. Die fünf Mädchen und zwei Jungs aus dem achten Jahrgang der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) machen Herzchen und Schnecken daraus. 200 Grad, sechs Minuten im Brennofen – fertig. Eigentlich entstehen aus dem Material im Saerbecker Unternehmen M+S Silicon Formteile Babyschnuller oder Teile für Autos und Waschmaschinen. Das erklären Lorena Ehm und Steffen Upmann, Auszubildende zur Industriekauffrau und zum Verfahrensmechaniker.

Die beiden vertreten eines der 16 Unternehmen, die sich bei der Jobrallye den MKG-Achtklässlern präsentieren. Sie haben eine Videopräsentation mitgebracht, Werkzeuge und natürlich Silikon zum Anfassen. Das kleine Spritzsystem mit Düse und Verschlussnadel ist auf den Hundertstel Millimeter exakt gefräst, damit es in der Produktion keine Silikon-Sauerei gibt. Die Achtklässler machen trotzdem ihre Knetarbeit. Brustimplantate stellt M+S nicht mehr her, beantwortet Steffen Upmann eine Frage, aber „unser Markt boomt und unsere Firma bildet aus“.

Der Fachkräftemangel schlägt durch, die Unternehmen bewerben sich schon in den achten Klassen bei potenziellen Azubis – das ist der Eindruck, den die Jobrallye an der MKG macht. 120 Schülerinnen und Schüler sehen sich einen Vormittag lang je vier Firmen oder Einrichtungen an, schnuppern rein.

„Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, wenn unsere Azubis mit den Schülern arbeiten“, erklärt Klaus Rogge. Der Ausbilder bei Bischof+Klein, einem Anbieter für flexible Verpackungen und technische Folien, findet die Jobrallye „sehr gut, um zu zeigen, was in einem Unternehmen möglich ist an Ausbildung und dann auch etwas Praktisches zu machen“. Drei angehende Industriemechaniker hat er am Start, die mit Schülern Teile einer Prüfungsaufgabe nachbauen. Fertigkeiten in Elektrik, Pneumatik und Mechanik sind gefragt, die unter anderem Robin Bäumer aus Brochterbeck erklärt, früher selbst MKG-Schüler.

Bildschirmarbeit ist bei den Technischen Schulen des Kreises Steinfurt dran. Margarita Werwein ist dort Schülerin des 13. Jahrgangs. Bald hat sie das Voll-Abi in der Tasche und etwas später nach zusätzlichem Blockunterricht die Ausbildung als Gestaltungsassistentin für Medien. Sie pusht unter anderem Corentin Reignault weg vom Smartphone-Pfusch hin zum professionellen Photoshoppen.

Professionelles Beraten üben drei Auszubildende der Kreissparkasse mit ihren Achtklässlern in Rollenspielen und laden gleich zum Drei-Wochen-Praktikum im neunten Jahrgang ein. Die Kreissparkasse unterstützt zusätzlich die Berufsorientierung für den achten Jahrgang während der Projektwoche mit 1000 Euro.

Auch wenn die Sparkasse und eine Krankenkasse dabei sind, richtet die Jobrallye an der MKG den Blick auf Berufe im Bereich ihres Mint-Profils mit dem Fächerschwerpunkt Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Für den Kontakt zu den Unternehmen arbeitet sie mit dem Zentrum der NRW-weiten Initiative „Zukunft durch Innovation“ (zdi) im Kreis Steinfurt „ganz hervorragend“ zusammen, wie Schulleiter Karl Watermann betont.

WN: Alfred Riese

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