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Rap-Workshop bringt Rhythmus in die Ferienzeit

Rappen – das ist eine ganze Lebenskultur. Aber auch das Singen und Komponieren von Rapsongs will gelernt werden. Bei der Saerbecker Ferienfreizeit gab es jetzt die Gelegenheit.

Schulen ohne Schüler im Ferienmodus? Nein! Eine muntere Gruppe Jugendlicher hat die Schulzeit an der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) jetzt locker um eine Woche verlängert.

„Das waren wirklich supergute Tage“, sind sich Yamina, Finja, Saad, Nick und ihre Freunde einig. „Texten, Singen und Performen für eine Rap-Song – echt klasse.“

Im Rahmen eines Rap-Workshops packten die Jugendlichen in der zweiten Ferienwoche ihre Erfahrungen und Erlebnisse, ihre Wünsche und Träume in Worte, Musik und Bewegung. „Ich liebe Saerbeck – bin hier jeden Tag – aber leider gibt es noch keinen Skatepark“, ist eine der vielen Liedzeilen, die es als Textverschlag in die engere Auswahl zum ersten gemeinsamen Rap-Song geschafft haben. „Der Skatepark wird noch gebaut – wenn er fertig ist, freu ich mich drauf.“

Stolz sind die Rap-Workshop-Teilnehmer auf die Songtexte aus ihrer eigenen Feder. Und damit nicht genug: Am Abschlusstag sind Liedtextschreiber auch Hauptdarsteller in zwei Filmen. Die Aufnahmen haben zum einen das Ziel, das gesamte Rap-Projekt zu dokumentieren, der zweite Kameramann nimmt den entstandenen Rap-Song auf, der später veröffentlicht werden soll.

Möglich machten das besondere Ferienerlebnis die Schulsozialarbeit an der MKG in Zusammenarbeit mit der Schulleitung und dem Jugendzentrum (JuZe). „Rap–Musik, moderner Sprechgesang und HipHop sind aus der Lebenswirklichkeit der Kinder und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken“, weiß Schulsozialarbeiter Benjamin Stock.

In der Zeit des Corona-Lockdown entstand so die Idee, mit einem Rap-Projekt den Schülerinnen und Schülern mit einem Rap-Workshop eine etwas andere Plattform zu bieten sich auszudrücken.

Förderer waren schnell gefunden: so unterstützen die Bundeskoordination der Aktion Schule ohne Rassismus/Schule mit Courage, die Sparkasse Steinfurt, Saerbecker Firmen sowie der Förderverein der MKG den Workshop.

So war es möglich, als Dozenten den bekannten Rapper Matondo Castlo aus Berlin nach Saerbeck zu holen. Der Erzieher und professionelle Musiker hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen ein sprachliches und musisches Mittel an die Hand zu geben, um dem alltäglichen Rassismus zu begegnen, Diskriminierung die Stirn zu bieten und Ausgrenzung zu vermeiden.

„Das ist rundum gelungen“, freuen sich neben dem Schulsozialarbeiter auch Schulleiter Maarten Willenbrink, Fachlehrerin Petra Möcklinghoff und Gabriele Grothaus-Schreiber (JuZe) über den Erfolg der Ferienaktion.

Im Workshop setzten sich die Jugendlichen mit Text, Stil und Technik von Rap-Musik auseinander und erarbeiteten unter der Anleitung von Matondo ihren ersten eigenen Song. Tipps zur Choreographie steuert jetzt zur Einspielung des Songs Hip-Hop-Experte Habib Kajtazi vom Saerbecker HK-Dancestudio bei.

Und wie hat es den Jugendlichen gefallen? „Wir sind dankbar, dass wir diese Erfahrung machen durften“, erklärt Saad stellvertretend für die Gruppe in einer kurzen Drehpause.

„Ihr seid dran“, heißt es dann für Yamina und Finja. Die beiden Elfjährigen haben sich besondere Bewegungen ausgedacht, um die Aussage der Textzeilen zu unterstreichen, die Yamina selbst für den Rap-Song erdacht hat: „Die, die sagen, dass es nicht mehr geht – sind der Gegenwind, der in dein Gesicht weht – sie sind gefangen, denn sie hassen die Freiheit – aber wir bilden die Einheit.“

Quelle: WN, Marlies Grüter

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