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Spendenrekord für Friedensarbeit - Gesamtschule und Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge

Mit einem Rekordergebnis in der mehr als 20-jährigen Geschichte der Straßensammlungen für den Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge kam die Klasse 9a zurück. Der VdK-Bezirksgeschäftsführer, der Bürgermeister und der kommissarische Schulleiter fanden die Summe von „beeindruckend“ bis „sensationell“. Noch wichtiger fanden sie, das junge Menschen Engagement in Friedensarbeit investieren.

Verstaubt, uncool, langweilig, hat nichts mit mir zu tun: Solche Gedanken mögen manchen 15-Jährigen befallen, wenn er den Begriff „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge“ ( VdK ) hört. Bei den 31 Schülerinnen und Schülern der 9a der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule (MKG) scheint das nicht so zu sein. Sie gingen im Januar einige Tage für den Volksbund auf die Straße, sammelten an den Haustüren Spenden – und kamen mit dem Rekordergebnis von 1404 Euro zurück. Der VdK-Bezirksgeschäftsführer Jens Effkemann war bei der offiziellen Spendenübergabe am Montag begeistert. Er lobte den Einsatz der Schüler, ihre Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Thema Friedensarbeit und dankte den Saerbeckern für ihre Spendenbereitschaft.

Sein Verband, dessen Wurzeln bis in die Zeit direkt nach dem ersten Weltkrieg in die 1920er Jahre zurückreichen, kümmere sich zwar traditionell weiterhin um Kriegsgräber besonders im Ausland, erklärte er. Darüber hinaus sei der Volksbund aber auch sehr aktiv in der politisch-historischen Bildungsarbeit für junge Menschen, unter anderem mit internationalen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätten, bei Workcamps und mit Projekten. Das Sammlungsergebnis der 9a sei „beeindruckend“, fand Effkemann. Noch wichtiger als die Summe sei jedoch, dass Jugendliche sich mit der Erinnerung an die Folgen zweier Weltkriege, vieler aktueller Konflikte und der Friedensarbeit beschäftigen würden. Den Schülern bescheinigte er genau das und stellte ihnen ein Zertifikat fürs Zeugnis in Aussicht. Über die seit mehr als 20 Jahren jährlich stattfindenden Straßensammlungen hinaus streben die MKG und der Volksbund in Zukunft eine Bildungspartnerschaft an.

„Der Name Maximilian Kolbe steht für Friedensarbeit“, stellte Werner Engels fest, zusammen mit Leoni Holeck Klassenlehrer der 9a. Im neunten Jahrgang passe die Volksbund-Sammlung inhaltlich zum Unterrichtsthema Nationalsozialismus. Neben dem „tollen Ergebnis“ hätten sich die Schüler „in der Gemeinde präsentiert als aufmerksame Jugendliche, die für den Frieden eintreten und Hoffnung machen, dass sich die Vergangenheit nicht wiederholt“, sagte der kommissarische Schulleiter Maarten Willenbrink im kleinen Forum. Er stellte den Schülern allerdings in Aussicht: „In ein paar Jahren seid ihr in der Verantwortung.“

„Was ihr mit eurem Einsatz geschafft habt, ist sensationell“, fiel Bürgermeister Wilfried Roos in das Lob an die 9a mit ein und überreichte eine Anerkennungsurkunde der Gemeinde. Er erinnerte an die zwei Weltkriege mit ihren vielen Millionen Toten, die die Generationen der Großväter und Väter zu verantworten hätten, und den Kalten Krieg, der auf das Konto auch seiner eigenen Generation gehe. Roos blickte unter anderem auf den Ausstieg der USA und Russlands aus dem Rüstungskontrollabkommen für Mittelstreckenraketen. Er mahnte, „ständiges Wachhalten der Erinnerung trägt dazu bei, dass sich schlimme Dinge aus der Vergangenheit nicht wiederholen“. „Aktuelle Ereignisse zeigen, dass der Frieden nicht auf ewig von selbst gesichert ist“, gab Roos den Schülern mit. „Hat nichts mit mir zu tun“ stimmt nicht.

WN: Alfred Riese

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