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Steffen Benkhoff nimmt am Bundesfinale von „Jugend forscht“ teil

Steffen Benkhoff, Schüler der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule, hat am Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ teilgenommen und mit seinem Projekt „Naturstoff statt Schwermetall – Untersuchung organischer Anodensubstanzen zur Verwendung in Redox-Flow-Systemen“ den vierten Platz im Bereich Chemie belegt.

„Ich war schon beim Regionalwettbewerb überrascht, dass ich weitergekommen bin“, gibt Steffen Benkhoff im Gespräch zu. Über diese Ebene des deutschlandweiten Wettbewerbs von „ Jugend forscht “ ist der 19-Jährige schon längst hinaus (unsere Zeitung berichtete). Weiter ging es auf Landesebene (1. Platz in der Kategorie Chemie) und nun zum Bundeswettbewerb. Dieser fand vergangene Woche statt. Hier erreichte Benkhoff den vierten Platz.

Den Erfolg hat der Grevener, der in Saerbeck die Maximilian-Kolbe-Gesamtschule besucht, auch der räumlichen Nähe zum Bioenergiepark zu verdanken. Im Interview erzählt der junge Mann, der aktuell auf der Zielgerade seines Abiturs und vor dem Beginn des Chemie-Studiums steht, dass der Bioenergiepark klar zeigen würde, welche Probleme bei erneuerbaren Energien wie der Windkraft eintreten: Wenn der Wind nicht weht, wird kein Strom produziert. So erforschte Benkhoff an organischen Anodensubstanzen wie Alizarin, Gallussäure und Chlorogensäure eine Verwendung in Redox-Flow-Systemen.

Die Messungen führte er in einer galvanischen Zelle durch. Chlorogensäure, die unter anderem in Nahrungsergänzungsmitteln verwendet wird, liefert bereits bei geringer Konzentration eine hohe Spannung und Stromstärke und ist biologisch abbaubar – für den 19-Jährigen ein möglicher Ansatz für eine organische, biologisch abbaubare Redox-Flow-Batterie.

Diese – so die Idee – können die starken Schwankungen der Wind- und Sonnenenergie überbrücken und zwischenspeichern. Wie bereits beschrieben, gab der Bioenergiepark den Anstoß für die Forschungen, denen er sich auch in Zukunft und nach dem Bundeswettbewerb weiter zuwenden wird. Dazu kam ein Projektkurs im Unterricht zur emissionsfreien Mobilität. Mit einem Mitschüler sei er schnell auf die Thematik rund um Redox-Flow-Batterien gekommen.

Das Projekt und der Auftritt bei „Jugend forscht“ standen trotz des Erfolges immer hinter den anstehenden Abiturprüfungen: „Natürlich ging der Schulabschluss vor.“ Zum wissenschaftlichen Austausch und der Möglichkeit zum Weiterforschen besuchte Benkhoff auch das Helmholtz-Institut in Ulm.

Im Wettbewerb auf Bundesebene musste der Grevener sein Projekt zweimal vor verschiedenen Fachjurys vorstellen, Rückfragen von diesen beantworten und konnte das Rahmenprogramm mit zahlreichen Workshops besuchen – alles digital, alles online.

Die 56. Auflage des Bundeswettbewerbes wurde von der Stiftung „Jugend forscht“ und dem „Science Center experimenta“ ausgetragen, es nahmen 169 MINT-Talente mit 113 Forschungsprojekten teil. Insgesamt nahmen auf Regionalebene fast 9 000 Kinder und Jugendliche in diesem Jahr in sieben Kategorien – unter anderem Physik, Chemie und Technik – teil.

Mit etwa 250 deutschlandweiten Partnern ist „Jugend forscht“ im ganzen Land stark aufgestellt. Bei der Siegerehrung am Sonntag war auch Bundesbildungsministerin Anja Karliczek dabei.

Quelle: WN, Luca Pals

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